Sprache spielerisch lernen (2019)
„Als Lesementorin engagiere ich mich bereits seit vielen Jahren und das macht mir unheimlich viel Spaß“, erzählt Frau Altenhof, die als Lesementorin mehrere Kinder an der Ernst-Moritz-Arndt Schule begleitet.
Die aktuelle Tendenz geht leider in die Richtung, dass immer mehr Kinder nicht richtig lesen können. Um Kinder fürs Lesen und somit auch die Sprache zu begeistern, bietet der Verein Mentor – die Leselernhelfer an vielen Schulen in der Grafschaft Bentheim das Lesementorenprogramm. In der Regel geht es dabei um eine Eins-zu-Eins-Betreung, bei der sich ein Lesementor einem Schüler oder einer Schülerin eine halbe oder eine ganze Stunde widmet. Das kommt bei den Kindern gut an, denn in der Schule ist die individuelle Betreuung kaum möglich.
Wir unterstützen den Mentor Verein bereits seit mehreren Jahren und ermöglichten in 2019 die Anschaffung des neuen Lese- und Lernmaterials, wie das Buch „Grundwortschatz“, das auf spielerische Art und Weise den Grundwortschatz der Kinder erweitern soll. Wir durften die Lesestunde von Frau Altenhof, die sie mit dem kleinen Jungen Ismail verbringt, begleiten. Die erfahrene Mentorin geht auf individuelle Bedürfnisse des Kindes ein und schafft eine gute Beziehung, indem sie sich danach erkundigt, wie es dem Jungen geht und wie er das Wochenende verbracht hat.
Danach liest der kleine Ismail das Diktat aus dem Unterricht vor. Frau Altenhof legt dabei viel Wert darauf, dass er auch den Text richtig versteht. Deshalb stellt sie die Fragen und lässt ihn den Inhalt mit eigenen Worten zusammenfassen. Anschließend geht es zu den Spielen im neuen Buch, bei denen es nicht nur um die Worte, sondern auch um Assoziationen und Vorstellungskraft geht. Der Junge löst dabei schnell die kniffeligen Aufgaben und die Lesementorin ergreift auch hier die Möglichkeit, auf das eine oder das andere Wort näher einzugehen: „Wie bewegt sich die Schnecke? Laufen kann sie nicht, krabbeln auch, was macht sie dann?“ Gemeinsam entdecken sie das Wort „kriechen“. So schnell geht die halbe Stunde um und der gut motivierte Ismail verabschiedet sich. Frau Altenhof wartet auf das Mädchen, das als Nächste zur Lesestunde kommt.
Sprachlernhelfer am Start (2016)
Sprache ist der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Tür für Bildungsperspektiven. Doch oft haben viele Kinder, insbesondere die mit dem Migrationshintergrund Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache.
Genau hier setzt das Projekt „Sprachlernhelfer“ von MENTOR – Die Leselernhelfer Grafschaft Bentheim e.V. an. Im ersten Pilotprojekt an der Grundschule Blanke in Nordhorn bringen erfahrene Lesementorinnen und -mentoren Kindern mit Migrationshintergrund in der 1. Klasse mit Bilderbüchern und Lernspielen Deutsch bei. Das Pilotprojekt konnte in 2015 mit der Unterstützung der Henner Will Stiftung realisiert werden. In 2016 wird die „Sprachlernhelfer“-Initiative erfolgreich an weiteren Grund- und weiterführenden Schulen in der Grafschaft z. B. in Bad Bentheim, Gildehaus, Emlichheim, Hoogstede, Itterbeck etc. fortgeführt. Wir unterstützen das Projekt weiterhin durch die Bereitstellung des Lernmaterials wie TING-Stifte, die das Hörverstehen bei Kindern fördern.
„Mir macht viel Spaß, mit meinem Mentor, Herrn Senf, die deutsche Sprache zu lernen. Mit dem Sprachstift kann ich mir einige Worte besser merken“, erzählt Ahmad, ein Junge aus Afghanistan, der seit acht Monaten in Deutschland ist und schon sehr gut Deutsch spricht. Ahmad besucht die 8. Klasse in der Freiherr-vom-Stein Schule, wo ihm die neue Sprache beigebracht wird. Das gut durchdachte Förderangebot der ersten DaZ-Schule in Nordhorn wird außerdem vom Lesementoren-Programm ergänzt.
Auch die Mentorinnen und Mentoren sind vom Lernmaterial begeistert. „Mir macht es viel Freude, mit dem neuen Material zu arbeiten und zu sehen, was es bei Kindern bewirkt“, erzählte Herr Senf, der sich als Lesementor engagiert.
Wir sind davon überzeugt, dass der Einsatz der Lesementoren und Sprachlernhelfer des MENTOR Vereins eine nachhaltige Wirkung hat und freuen uns, weiterhin dieses Projekt zu unterstützen, damit noch mehr Kinder mit Migrationshintergrund dadurch Unterstützung beim Spracherlernen erhalten.